Am Horn von Afrika bedroht eine Hungersnot Millionen Menschen.
Eine Hungersnot, die hätte vermieden werden können?
Anbauflächen zur Versorgung der Bevölkerung gäbe es genug -
beispielsweise in Äthiopien.
Ackerflächen, die hektarweit ins Land ragen.
Auf den Feldern wachsen Mais und Getreide.
Die Blätter der Pflanzen färben die Landschaft in ein helles Grün.
Doch die bebauten Felder liegen weder in Europa
noch im Mittleren Westen der USA.
Sie liegen in Äthiopien - einem Land,
in dem zahlreiche Menschen nun von der Hungersnot bedroht sind.
Obwohl es genug Anbauflächen gibt, hungern die Menschen.
Ausländische Firmen kaufen oder pachten das Land
und nutzen es für die industrielle Landwirtschaft.
Die äthiopische Regierung erhofft sich dadurch Deviseneinnahmen
und einen Transfer von technischem Know-How für die moderne Landwirtschaft.
Bisher liegt ein Großteil der nutzbaren Ackerfläche
des Landes brach.
Im vergangenen Jahr hat die äthiopische Regierung
drei Millionen Hektar fruchtbares Land zur Verpachtung angeboten -
eine Fläche kaum kleiner als das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen.
Die Praxis der sogenannten Landaneignung -
also Erwerb oder Anpachtung von Land durch
private Investoren oder Regierungen in anderen Ländern -
ist überall in Afrika zu beobachten.
Die größten Investoren sind vor allem Indien, Pakistan,
Saudi-Arabien und China.
Sie bauen überwiegend Nutzpflanzen zur Herstellung
von Bio-Kraftstoffen oder Nahrung für den eigenen Bedarf an.
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